Frasch Manufaktur - Ein Schaufenster der regionalen Kunst
Die ersten Reaktionen der Kunden hat Urte Burkhardt, die in der Manufaktur ihre Keramik anbietet, noch in guter Erinnerung: "Wer zu uns kommt, ist begeistert, so eine Vielfalt an regionalem und individuellem Handwerk an einem Ort präsentiert zu bekommen!"
"Die Seifen von Bettina sind unser Lockstoff", lacht Anja Schweighoefer, die in dem kleinen Laden-Geschäft wiederum ihre Filz-Arbeiten ausstellt und verkauft. Denn diese biozertifizierten, duftenden Einzelstücke verwöhnen schon beim ersten Schritt in den Laden die Nase, doch vor allem die Augen können sich hier nicht satt sehen: Vom ledernen Schlüsselanhänger in Form eines bunten Wattwurms für 5 Euro bis zum massiven Ess-Tisch aus antiker Eiche für 2500 Euro - für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei. Insgesamt mehr als 1000 unterschiedlichste Artikel laden zum Stöbern ein, die Ergebnisse der kreativen Köpfe Nordfrieslands: Lederwaren der "Lederhexe" Rosi Ehrenberger, Keramik-Geschirr von Urte Burkhardt, Karten und Grafiken von Melf Petersen, Möbel- und Interior-Design von "wood and nails", Filz-Handwerk von Anja Schweighoefer, Strickdesign von Nicole Melfsen, Kalligrafien von Antje Glashagen-Stuck, Schmuck von Monka Hartmann und Markus Haas, Seifen von Bettina Plettendorf, Telles Holzkunsthandwerk, Kissen und Taschen von Kerstin Becker-Petschull und Handgewebtes von Birgit Peters.
Sie alle haben sich zu diesem einzigartigen Miteinander ihrer Kunst zusammengetan. Und diese Idee - gedacht als "Schaufenster der regionalen Kunst" - erweist sich jetzt im zweiten Jahr ihres Bestehens als echtes Erfolgsmodell. Letztlich ist die Frasch Manufaktur ein echtes win-win-Modell.
Zum ersten für Dagebüll und seine Touristen. "Es belebt die Meile und bietet den Gästen ein ganz anderes Angebot als üblicherweise in Ferienorten", erklärt Alexander Stöglehner. Zum zweiten für die Künstler selbst: "Es macht unglaublich viel Spaß in der Gruppe", betont Birgit Peters. Und Nicole Melfsen ergänzt: "Und da wir uns beim Laden-Dienst abwechseln, ist es für jeden von uns zeitlich gut planbar."
Für den Schmuck-Designer Markus Haas ist auch der künstlerische Ideen-Austausch wichtig. So hat er ein Karten-Motiv des Kollegen Melf Petersen als Vorlage für einen silbernen Anhänger genutzt. Und natürlich animiert das "Schnupper-Angebot" im Laden die Kunden auch zu einem ausführlichen Besuch in den jeweiligen Werkstätten und Ateliers in der Umgebung. So erzählt Anja Schweighoefer: "Wir hatten eigentlich noch gar nicht richtig geöffnet, da sah eine Dame an unserer Schaufensterpuppe ein Strickkleid von Nicole. Die war so begeistert, dass sie uns direkt die 18 Kilometer bis zu Nicoles Atelier in Horsbüll hinterhergefahren ist."
Alle betonen, dass dieses Kooperationsmodell Schule machen sollte: als Idee, um leerstehende Läden zu einer erschwinglichen, weil geteilten Miete wieder beleben zu können. Und für Alexander Stöglehner steht fest: "Wenn alle im nächsten Jahr wieder mitmachen wollen, wird es auch 2025 eine Frasch Manufaktur geben!"
Wer sich selbst von den nordfriesischen Produkten und ihren HerstellerInnen überzeugen möchte: die Frasch Manufaktur hat noch bis zum 15. September geöffnet, von Mittwoch bis Samstag zwischen 15 und 18.30 Uhr und sonntags zwischen 14 und 17 Uhr.
Text: Heimke Burkhardt
